Logengeschichte unserer Johannisloge
Wer die Geschichte der Johannisloge Zu den drei Säulen an der Isar richtig erfassen will, muss das Rad der Zeit viel weiter als bis zum eigentlichen Stiftungsdatum zurückdrehen: Es war am 17. Mai 1896, als unter dem Schutz der Johannisloge Zur Beständigkeit zu Berlin die Johannisloge IN TREUE FEST unter der Matrikel-Nr. 145 als erste Tochterloge der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland in München ihre Arbeit begann. Sie war seinerzeit erst die zweite Trägerin des maurerischen Gedankens in München.
Die Johannisloge In Treue Fest arbeitete die ersten Jahre in der Gaststätte „Isarlust” und erwarb 1897 für 194.500 Mark in der Gabelsbergerstraße 77 ein eigenes Logenhaus. Der Name IN TREUE FEST war nicht willkürlich gewählt. Die immer noch geltende königliche Verordnung, „…jede Korrespondenz mit den preußischen Provinzen für immer… “ zu unterlassen, stand in provozierendem Widerspruch zum Anschluss der neuen Johannisloge an eine preußische Großloge. Der Logenname dagegen entsprach, wohl zur Beschwichtigung, dem altbewährten bayerischen (Militär-) Wahlspruch.
Die schnell wachsende Mitgliederzahl (um die Jahrhundertwende ca. 85) ließ dann am 30. November 1900 die Andreasloge Prudens, am 20. Dezember 1914 das Kapitel Immutabilis und am 24. Januar 1925 die Provinzialloge von Bayern in München entstehen. Diese Blüte währte aber nur kurze Zeit, denn 1935 verlosch das Licht der Loge in der Finsternis einer unwürdigen Zeit.
Am 31. August 1946 konnte das Licht der Loge mit Billigung der Militärregierung wieder entzündet werden. Im Jahr 1954 erwarb die Loge ein Haus in der Höchlstraße 2, das durch Kriegseinwirkung jedoch schwer beschädigt war und weitere Investitionen erforderte. Diese finanziellen Belastungen führten zu Meinungsunterschieden hinsichtlich der zukünftigen Gestaltung der Loge. Im Jahr 1957 schlossen sich 14 Brüder der Johannisloge IN TREUE FEST zusammen, um die Loge ZU DEN DREI SÄULEN AN DER ISAR zu stiften; beide Logen gingen fortan getrennte Wege, sind einander jedoch brüderlich eng verbunden.
Nach Zwischenstationen fand die Loge 1962 im neu gebauten Logenhaus der VGLvD in der Schwanthalerstraße für die nächsten 53 Jahre ihr Zuhause. Seit Anfang des Jahres 2015 arbeitet die Loge gemeinsam mit den weiteren Ordensabteilungen jeden Mittwoch ab 19.00 Uhr in einem neuen Logenhaus in der Ottobrunner Straße 55.
Das Logenabzeichen der JL ZU DEN DREI SÄULEN AN DER ISAR
Das nach Hochmittag strebende Dreieck mit dem G wirft sein Licht auf die musivische Arbeitstafel, die im Zentrum des Erdkreises liegt, nach Osten ausgerichtet. Sie stützt sich gleichsam auf die Ränder der Welt und schwebt über den Fluten der Isar. Drei kräftige Säulen auf ihr tragen das Firmament…
Das Logenabzeichen wurde 1997 anlässlich des 40. Stiftungsfestes von Br. Biwi Köppel kreiert und wird seit dem – in Silber gegossen – von den Brüdern der Loge bei allen rituellen Arbeiten getragen.